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Wittenberg

Ansicht von Süden















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Ausgangspunkt der Stadt war ein wohl im 12. Jh. angelegter deutscher Burgward inmitten slawischen Gebiets auf dem rechten Elbufer, um Flussübergang und Straßenkreuzung an dieser Stelle zu überwachen. Die Burg diente seit 1227 den askanischen Herzögen als Residenz, deshalb erhielt die Siedlung erst 1293 Stadtrecht; die bald danach erfolgte Ummauerung wird 1332 erwähnt.
Nachdem die askanischen Sachsenherzöge (sie erlangten 1335 die Kurwürde) ausgestorben waren, kam Wittenberg 1422 an die Wettiner. Nach der Leipziger Teilung (1485) ersetzte der Ernestiner Friedrich der Weise (1486-1525) die Burg durch ein Schloss, erneuerte die Elbbrücke, modernisierte die Befestigung und gründete die Universität (bis 1817). Wittenberg erlebte in der 1. Hälfte des 16. Jh. seine höchste Blüte. Durch Martin Luther und die Tätigkeit von Melanchton wurde die Stadt für einige Jahrzehnte zu einem geistigen Zentrum Europas. Nach 1547 gab Kaiser Karl V. die Stadt an die benachbarte albertinische Linie der Wettiner, sie blieb nicht länger Residenz. Während des Siebenjährigen Krieges wurde der Westteil der Stadt 1760 durch Beschuss zerstört. 1814 wurde Wittenberg preußisch, 1873-86 beseitigte man die Stadtbefestigung.
Die Ansicht zeigt u.a. das 1489-1525 mit zwei runden Ecktürmen neu errichtete Schloss, die vom Künstler nach Süden gedrehten Westtürme St. Mariens vor ihrer Umgestaltung 1555/58, ganz rechts das Augustiner-Eremiten-Kloster, 1524-1546 Luthers Wohnhaus.